Originale Einrichtung
Schloss Schenna zählt zu den wenigen Burgen und Schlössern Südtirols, die noch über originale Einrichtung verfügen. Eine Besichtigung vermittelt anschaulich die Schönheit der Möbel der verschiedenen Stilrichtungen vergangener Jahrhunderte: prachtvolle Schränke und Stühle aus der Renaissance, Gemütliches aus dem bürgerlich geprägten Biedermeier, bis hin zu zierlichen und verspielten Sitzmöbeln aus der Neugotik, eine von Erzherzog Johann besonders geliebte Stilrichtung, wie Johanns Schloss Brandhof in der Steiermark und sein Mausoleum in Schenna eindrucksvoll bezeugen. Nicht nur die Möbel belegen den ausgeprägten Kunstsinn der Bewohner des Schlosses, sondern auch etwa der wunderschöne Delfter Fayence-Ofen im Rittersaal, der mit Darstellungen der vier Jahreszeiten, der Tierkreiszeichen, Planeten und mythologischen Gestalten reich verziert ist.
Zur Einrichtung gehören aber nicht nur Möbel, sondern auch Dinge des Alltagslebens. Sie führen die Einfachheit des Lebens und die Bescheidenheit selbst in adeligen Kreisen vor Augen. So sind noch die Ehebetten von Johann und seiner Frau Anna vorhanden mit der dazu gehörigen Bettwäsche, auch deren Nachttöpfe sowie aus Leinen geschöpfte Handtücher und Geschirr, wie man es seinerzeit in Badezimmern – ohne fließendes Wasser – verwendete.
Besonderes Augenmerk finden bei den Besuchern die aus grobem Leinen und feiner Baumwolle gefertigten Tischtücher und Servietten, welche Anna Gräfin von Meran mit kunstvollen Initialen der erzherzoglichen Familie verzierte, sowie das elegante Tafelservice der erzherzoglichen Familie. Gäste des Hauses wurden mit Tee und Kaffee verwöhnt, die in Service böhmischer Provenienz serviert wurden.